Freitag, 28. Mai 2010

Zahnarzt Bochum/ Herne antwortet: Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?

Eine Wurzelbehandlung (Endodontie) wird im Regelfall bei vier verschiedenen Ausgangssituationen durchgeführt:


  • Der schmerzende Zahn lebt noch, doch der Nerv ist durch Bakterien infiziert: Der Zahnarzt spricht von Pulpitis. Es wird eine so genannte Vitalexstirpation durchgeführt.  Der infizierte Zahnnerv wird entfernt und das Wurzelkanalsystem gereinigt, desinfiziert und wenn möglich in der gleichen Sitzung mit einer Wurzelfüllung verschlossen.

    Abgestorbener Zahn im Oberkiefer
  • Zweite Situation: Der Zahnnerv ist abgestorben. Bakterien habe die natürliche Abwehr des Zahnnervs überwunden. Sie  haben große Teile der Wurzelkanäle besiedelt. Diese Erkrankung wird Gangren genannt. Auch in dieser Situation liegt das Ziel der Behandlung in der Entfernung der Bakterien aus dem Zahninneren. Deshalb muss nach der Eröffnung des Zahns, das gesamte System der Wurzelkanäle gereinigt, desinfiziert und gefüllt werden. Weil Bakterien auch in den mikroskopisch kleinen Seitenkanälen des Zahnbeins eingedrungen sind, muss eine wiederholte medizinische Einlage mit desinfizierende Medikamenten erfolgen. Neuerdings werden die Wurzelkanäle sehr effektiv  mit einem Laser desinfiziert.
  • Laserbestrahlung zur Desinfektion des Wurzelkanals
  • In der dritten Ausgangssituation ist der Zahnnerv schon längere Zeit vollständig abgestorben. Durch die Kanalöffnungen an der Wurzelspitze, dringen die Bakterien in den Knochen. Es entsteht eine noch schmerzlose, chronische Entzündung des Knochens um die Wurzelspitze. Dies wird Granulom genannt. Wird diese Entzündung akut, kommt es zu einer Vereiterung mit bohrenden Schmerzen. Primäres Ziel der Behandlung ist die Entlastung der Vereiterung über den Wurzelkanal. Deshalb wird der Zahn aufgebohrt und die Wurzelkanäle mit kleine Instrumenten durchgängig gemacht. Erst nach Abklingen der Entzündung kann das definitive Füllen der Wurzelkanäle erwogen werden.

  • Die vierte Situation entsteht, wenn sich trotz einer Wurzelbehandlung  eine Entzündung an der Wurzelspitze bildet. Es  ist nicht gelungen die Wurzelkanäle zu desinfizieren und vollständig, bakteriendicht zu verschließen. Behandlungsalternativen sind eine Wiederholung der Wurzelbehandlung  (Revision), die chirurgische Entfernung von Entzündung und Wurzelspitze (Wurzelspitzenresektion), oder das Ziehen des Zahns.
Röntgenbild einer Entzündung an der Wurzelspitze

Wenn bei Ihnen eine dieser Erkrankungen festgestellt wird, lassen Sie sich nicht entmutigen. Durch moderne Methoden der Wurzelbehandlung gelingt es häufig den Zahn zu erhalten. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wir beraten Sie gerne. 

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